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Umwelt

Klima und Ressourcen schützen – für den Erhalt unserer Lebensgrundlage

Wir bekennen uns zum Umweltschutz und setzen auf eine zielgerichtete Forschung und Entwicklung. Mit unserer Klimastrategie, die regelmäßig upgedatet wird, möchten wir einen Beitrag zur Eindämmung der negativen Folgen des Klimawandels leisten. Bei all unseren Entscheidungen haben wir aktuelle Umweltfragen im Blick. Ob steigende Rohstoffknappheit oder die Gefährdung der Biodiversität: Wir erarbeiten Lösungen, leiten Gegenmaßnahmen ein und übernehmen damit Verantwortung.

Wirkungsvoll & nachhaltig
Unsere Klimastrategie
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ARBEITSGRUNDLAGE
Water Policy der PORR Für einen nachhaltigen und effizienten Umgang mit Wasser
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Energieeffizienz – Reduktion von Energieverbrauch und Verringerung der Emissionen

Bis 2050 soll die Europäische Union klimaneutral werden – so das Ziel des „European Green Deal“. Nach der UN-Klimakonferenz in Paris und den Sustainable Development Goals setzt dieser Aktionsplan weitere Impulse für eine effiziente Energienutzung. In der Baubranche sind zukunftsfähige Baustandards, alternative Energien sowie ein nachhaltiges Geräte- und Fuhrparkmanagement gefragt. Darüber hinaus setzen wir bei der PORR auf die Weiterentwicklung von Zertifizierungssystemen, die Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinien sowie regelmäßige Energieaudits. Seit 2020 ist das Energiemanagementsystem in Österreich nach ISO 50001 zertifiziert. Im Jahr 2022 wurde die Ausweitung des Zertifikatsrahmens auf Deutschland und die Schweiz realisiert, 2023 konnte auch Rumänien erfolgreich zertifiziert werden. Bis 2025 wird die Implementierung eines nachhaltigen Energiemanagements für alle Heimmärkte der PORR angestrebt.

Die Kraft von Wasser, Wind und Sonne nutzen

Wir sind entschlossen, den Anteil an Strom aus erneuerbaren Energiequellen konsequent zu erhöhen. Klares Ziel ist der Bezug von 100 % erneuerbarem Grünstrom. Aus diesem Grund bezieht die PORR gruppenweit bereits rund 64 % Ökostrom aus Wasserkraft, Windkraft, Sonnenenergie, Biomasse und ähnlichen Energiequellen. Sehr gute Erfolge konnten wir zudem mit dem Einsatz von PV-Modulen erzielen. Diese kommen an PORR Standorten, aber auch auf Baustellen zum Einsatz.

Geräte und Fuhrparkmanagement

Durch die Bündelung aller Geräte und Fahrzeuge wird die gruppenweite Standardisierung und Reduktion der Fabrikats- und Typenvielfalt und in weiterer Folge der Luftemissionen erreicht. Zu den Maßnahmen zur Verringerung des Energieverbrauches an On­- und Off­-Road Geräten gehören unter anderem:

  • Stetige Aktualisierung der PKW-Matrix (On-Road Geräte) inkl. Verkürzung der Nutzungsdauer.
  • Bei der Beschaffung von Off-Road Baugeräten gilt die Auswahl der besten am Markt verfügbaren Abgasstufen.
  • Stopp-Automatik bei Baugeräten wird als Standard vorausgesetzt und Anschaffung von weiteren Elektro-PKWs und Elektro-Baugeräten sowie Hybrid- Baugeräten.
  • Reduktion von Dienstreisen bei gleichzeitigem Fokus auf Zugnutzung
     

Digitale Lösungen in der Baustellenlogistik

Ein wichtiger Aspekt des Themas Effizienzsteigerung ist die Baustellenlogistik. Mit digitalen Lösungen können wir den Bauablauf präziser steuern. Im Bereich des Straßenbaus wurden diese Werkzeuge in Österreich und Deutschland bereits erfolgreich ausgerollt. Für den Tunnelbau, den Hochbau, den Erdbau und den Ingenieurbau sind sie in Entwicklung.

Lokale Beschaffung

Regionale Beschaffung zur Reduktion von CO2-Emissionen hat Priorität, allerdings hängt sie von der lokalen Verfügbarkeit von Rohstoffen und Materialien ab und unterliegt projekt- sowie ortsbedingten Gegebenheiten. Eine lokale Beschaffung darf den Ballungsraum des jeweiligen Hauptgeschäftsstandorts sowie max. +/- 150 km nicht überschreiten. Die PORR hat hier bereits viel erreicht: Betrachtet man den gruppenweiten Einkauf, so liegt der Anteil lokaler Lieferanten bei ca. 80 %.

Von der Planung bis zur Zertifizierung

Für den Umwelt- und Klimaschutz ist nicht nur eine nachhaltige und somit zukunftsfähige Bauweise von großer Bedeutung, das fertiggestellte Bauwerk oder Gebäude muss auch in den verschiedenen Lebenszyklen einen möglichst geringen CO2-Footprint aufweisen. Mögliche Umweltauswirkungen nach Fertigstellung müssen deshalb bereits bei der Planung ebenso mitgedacht werden. Nicht nur intern, sondern auch von unseren Lieferantinnen und Lieferanten verlangen wir nachhaltiges Handeln und forcieren zukunftsfähige Baustandards. Dabei liegt der Fokus auf folgenden Punkten:

  • Carbon Management und Ökobilanzierungen
  • Kreislauffähigkeit der Gebäude
  • Einsatz von erneuerbaren Energien
  • Realisierung von Konzepten, die im Einklang mit der demografischen Entwicklung stehen
  • Einsatz digitaler Gebäudedatenmodelle 
  • Green Building Zertifizierungen
  • EU Taxonomie-Audits

Die PORR ist in allen Lebensphasen eines Gebäudes die richtige Partnerin. Denn mit Design & Engineering begleiten wir alle Schritte von der Planung bis zur Durchführung auf Augenhöhe. Weitere Infos finden Sie unter Design & Engineering bei der PORR.

Kreislaufwirtschaft statt Ressourcenknappheit – vermeiden, vermindern, verwerten

Produzieren, konsumieren und dann weg damit – das ist ein Konzept von gestern. Die Zukunft gehört der Kreislaufwirtschaft. Als Teil der Lösung nutzt die PORR Rohstoffe und Materialien mehrfach und schont so wertvolle Ressourcen.

Vom Baustellenabfall zum Recyclingprodukt

Die PORR spezialisiert sich auf die Aufbereitung des mit rund 75 % aller Massen größten Abfallstroms Österreichs: auf Bau- und Abbruchabfälle sowie auf Bodenaushübe. In eigenen Verwertungs- und Behandlungsanlagen und durch gezielte Forschungsarbeit werden diese und industrielle Abfälle aufbereitet, sodass sie einer neuerlichen Nutzung zugeführt werden können. Weiters werden Verfahren für Abfälle und Kontaminationen verschiedenster Art im Umweltlabor entwickelt, wodurch verwertbare Ressourcen im Wirtschaftskreislauf gehalten, Schadstoffauswirkungen verringert und nicht nutzbare Abfälle einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden können.

Unser Ziel ist es, den Anteil der Recycling-Baustoffe laufend zu erhöhen und ressourcenschonende Verfahren weiterzuentwickeln. In Österreich gibt es aktuell rund 20 Standorte, an denen wir Baustoffrecycling betreiben. Die gruppenweite Recyclingmenge lag 2023 bei 2,8 Mio. t von denen wiederum 1,6 Mio. t auf eigenen Baustellen und Anlagen Primärrohstoffe subsituiert haben.

Das RCH Recycling Center Himberg ist eines von vielen Recyclinganlagen, die sich mit der Aufbereitung von Baurestmassen beschäftigt: 

Die PORR geht gemeinsam mit Projektpartnern aus der Wertschöpfungskette mit der ersten Gips-zu-Gips-Recyclinganlage Österreichs an den Start. Diese wird über eine Jahreskapazität von rund 60.000 t verfügen und ist damit in der Lage, den gesamten Bedarf Ostösterreichs abzudecken. Bisher sind rund 100 % des Abbruchmaterials auf den Deponien gelandet. Der darin enthaltene Gips kann nun wiederverwertet werden. Für eine neue Gipskartonplatte können bis zu 40 % Recycling-Gips verwendet werden.

Aktuell wird Styropor als gefährlicher Abfall mit einem bestimmten Verbrennungsverfahren entsorgt. Die PORR sieht hier Potenzial den Kreis zu schließen. Die Idee: Styropor zu 100 % recycelbar machen. Gemeinsam mit elf Partnern und Fraunhofer Austria konnte die PORR im Forschungsprojekt EPSolutely erste zielführende Erkenntnisse erlangen, wie aus der Theorie Praxis werden kann. Am Beispiel des Rückbaus eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) wurden verschiedene Rückbaumethoden getestet. Die Analyse hat gezeigt, dass die Zerkleinerung und der Materialaufschluss in der Regel problemlos möglich sind, was die Trennung in Leichtgut (= EPS) und Schwergut (= Ziegel, Mörtel etc.) ermöglicht.

Die Kreislaufführung von Beton stellt einen wesentlichen Hebel zur Ressourcenschonung dar. Ein Upcycling von Betonabbruch in Form von Recyclingbeton, der in seinen Eigenschaften vergleichbar mit Primärbeton ist, stößt derzeit jedoch auf technische und regulative Hindernisse. Das Forschungsprojekt UP!crete adressiert diese Problematik: Im Projekt werden wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über verbesserte Eigenschaften von Recyclinggesteinskörnungen generiert, um eine höhere Substitution von  Naturgestein zu erreichen. Das Konsortium setzt sich aus Partnern aus Industrie und Forschung zusammen. 2024 werden erste Versuchsergebnisse erwartet.

Lebensräume - Die Natur bewahren

Für unsere eigene Gesundheit und das Wohlergehen der nachfolgenden Generationen ist die biologische Vielfalt unabdingbar. Der direkte Einflussbereich eines Bauunternehmens ist dabei aber begrenzt. Denn nachhaltiges Bauen beginnt bereits vor der Projektentwicklung – bei der Raumplanung und -ordnung. Die Betriebsstandorte der PORR befinden sich in Gewerbegebieten und nicht in Zonen mit hoher Biodiversität. Als nachhaltig agierendes Bauunternehmen ist es uns ein Anliegen, die Verwertungsfähigkeit und -würdigkeit von Bauflächen zu maximieren.

Die PORR trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt durch Begrünung von Flachdächern, Verkehrsdämmen und Rekultivierung von Deponien bei. Dies geschieht einerseits, indem die Substrate aus Sekundärrohstoffen wie Bodenaushüben und Recycling-Baustoffen hergestellt werden. Andererseits werden die Bauwerke selbst mit diesen Verbesserungen ausgestattet. Wir sorgen außerdem für eine standortgerechte und artenfreundliche Bepflanzung. Dies trägt nicht nur zur Erhöhung der Artenvielfalt (Insekten, Vögel und Wildbestand) bei, sondern macht die Lebensstandorte für alle Nutzerinnen und Nutzer attraktiver.

Initiative bee@PORR – für nachhaltige Lebenswelten.

„Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“ – so ein berühmtes Zitat, das Albert Einstein zugeschrieben wird. In immer größeren Teilen der Welt gehen die Bienenbestände dramatisch zurück. Mit der Initiative „bee@PORR“ setzen wir wichtige Maßnahmen gegen das Bienensterben. Unter dem Motto „Auf Bienen schauen. Die Zukunft bauen.“ unterstützen wir Imkerinnen und Imker, indem wir ihnen Plätze für ihre Bienenvölker zur Verfügung stellen, Bienenstöcke und Bienenvölker ankaufen.

Wichtig ist uns dabei der ganzheitliche Aspekt der Initiative. Deswegen sollen bevorzugt Bienenstöcke aus unbehandeltem Holz anstatt aus Styropor verwendet werden. Einen Teil der für Österreich bestellten Bienenwohnungen konnten wir über die Institution „Grüner Kreis“ – eine Einrichtung für die Rehabilitation und Integration suchtkranker Menschen, beziehen.

Damit das Wissen rund um Bienen und ihre Bedeutung an Kinder und Erwachsene weitergegeben wird, wurde der PORR Bienenlehrpfad im Monte Laa Park neben dem Hauptquartier in Wien errichtet. Dieser kann auch hier als Download nachgelesen werden. Die PORR Arbeiterbiene „Sabiene“ erklärt die wichtigsten Fakten und begleitet durch die Schautafeln. Damit unterstützen wir das nachhaltige Fortbestehen der Bienen und machen auf ihre wichtige Rolle für das gesamte Ökosystem aufmerksam.

Sorgsamer Umgang mit Wasser

Wir forcieren die effiziente Nutzung von Wasser sowohl bei der Bauweise als auch bei der Endnutzung der Bauprojekte. Durch die stetige Optimierung von Technologien und Abläufen sollen wasserschonende Praktiken und Betriebsmittel verwendet werden. Um den Einsatz von Frischwasser zu reduzieren oder zu vermeiden, wird bei vielen Bauprojekten Betriebswasser als Ersatz verwendet. Wasserkreislaufführungen bieten Chancen für einen wassersparenden Umgang an Baustellen und Betriebsstätten. Durch regelmäßige Überprüfung und Wartung der Sanitäranlagen kann zusätzlich Wasser eingespart werden. Vereinzelt haben wir an unseren Standorten auch Regenwasserbecken installiert.

Die Water Policy stellt eine wichtige Arbeitsgrundlage dar. Gemeinsam mit den Ansprechpartnern auf den Baustellen und Betriebsstandorten sowie den Fachkollegen in den PORR Märkten evaluiert der Wasserbeauftragte regelmäßig den gruppenweiten Wasserverbrauch sowie den Fortschritt in der Zielerreichung. Darauf basierend werden Lösungsansätze zur Senkung des Wasserverbrauchs bzw. Maßnahmen für Wasserrecycling erarbeitet. Darunter fallen zum Beispiel Maßnahmen zur Steigerung der Wassereffizienz bei der Bauweise, Wasserkreislaufführungen bei Baustoffrecyclinganlagen sowie Boden- und Kieswaschanlagen. Bei Bedarf werden der Maßnahmenkatalog sowie die Water Policy überarbeitet und ergänzt.