Die Befürchtung einer wiederkehrenden Rezession nach kurzem konjunkturellem Aufschwung, ein so genannter „Double-Dip“ (auch W-Kurve genannt), belastet derzeit die wirtschaftliche Grundstimmung bei Industrie und öffentlicher Hand. Hinzu kommen angespannte öffentliche Budgets mit aktuellem Konsolidierungsbedarf. Diese globalen Faktoren belasten nicht nur die europäische Wirtschaft, sondern auch die europäische Baukonjunktur, die überdies zeitverzögert (aufgrund ihres zeitlich nach hinten verschobenen Konjunkturzyklus) gegen Jahresende 2010 die vollen Auswirkungen der Krise zu spüren bekommen wird. Ob und inwieweit ein „Double-Dip“-Szenario stattfindet, lässt sich aus derzeitiger Sicht noch nicht sagen. Dies hat zur Folge, dass verlässliche Aussagen hinsichtlich der kurz- bis mittelfristigen Entwicklung der Bauwirtschaft aktuell schwer zu tätigen sind.
Stabile Leistungsentwicklung
In Anbetracht der gesamt- und bauwirtschaftlichen Rahmenbedingungen verlief das erste Halbjahr 2010 für die PORR-Gruppe solide. Insgesamt spiegelt der PORR-Geschäftsverlauf die Entwicklung der europäischen Bauindustrie im vergangenen Halbjahr wider. Im Berichtszeitraum verzeichnete das Unternehmen eine Produktionsleistung von EUR 1.200,3 Mio. (EUR 1.273,6 Mio. im Vorjahreszeitraum). Neben den schwierigen ökonomischen Rahmenbedingungen war auch der witterungsbedingt verspätete Baubeginn im Frühjahr 2010 mitverantwortlich für die geringere Produktionsleistung im ersten Halbjahr 2010. Ein solcher Rückstand ist üblicherweise in der zweiten Jahreshälfte aufholbar.
Der Geschäftsverlauf in den einzelnen Märkten war wie bereits in den vergangenen Quartalen sehr heterogen: in Österreich, wo PORR traditionell stark vertreten ist, blieb das Unternehmen weitgehend stabil. Im Ausland musste auf Grund der erwarteten niedrigeren Nachfrage in Osteuropa ein Rückgang der Produktionsleistung verzeichnet werden. Durch die strategische Fokussierung auf den starken Heimmarkt Österreich konnten Rückgänge in den Auslandsmärkten jedoch abgefedert werden. Insgesamt liegt das Verhältnis von Heimmarkt zu Auslandsmarkt nun bei 63,0 % zu 37,0 %.
Auftragsbestand zeigt sich solide
Die PORR Auftragsbücher sind trotz widriger Rahmenbedingungen gut gefüllt. So blieb der Auftragsbestand in der Höhe von EUR 2.594,1 Mio. (+1,8 %) zum 30. Juni im Vergleich zum hohen Vorjahreswert konstant. Insgesamt entwickelt sich die Auftragssituation für den PORR Konzern gemäß der allgemeinen Einschätzung der Wirtschaftsforscher und auch der eigenen Erwartungen. PORR kann damit der Wirtschaftskrise, die sich auf Grund des verschobenen Konjunkturzyklus im Bausektor zeitverzögert auswirkt und noch für dieses und die folgenden Jahre erwartet wird – mit einem stabilen Fundament des Auftragsbestandes begegnen.
Fokus auf Energie und Umwelttechnik, neue Impulse im Bereich Gesundheit
Die demografische Entwicklung in Europa und der weltweite Klimawandel bergen insbesondere in den Sektoren Energie und Umwelttechnik, sowie Gesundheit große gesellschaftliche Herausforderungen und Marktpotentiale für Infrastruktur-Dienstleister. PORR ist in diesen Bereichen bereits seit Jahren ausgezeichnet positioniert und kann hier mit zahlreichen nationalen und internationalen Projekten aufwarten. Aktuelle Projekte aus dem Energie-Bereich sind derzeit die Wasserkraftwerke Reißeck II in Kärnten und Ashta I+II in Albanien, die PORR zurzeit ausführt. Im Gesundheits-Segment baut PORR derzeit ein modernes Reha-Zentrum für neurologische Rehabilitation, Herz- und Atemwegserkrankungen in Münster in Tirol. Das Reha-Zentrum wird von PORR errichtet und in weiterer Folge im Partnerverbund auch betrieben. Diese Projekte stehen exemplarisch für die Expertise des Unternehmens in diesen zukunftsweisenden Sektoren.
MENA-Märkte schaffen verbesserte Risikodiversifikation
Auf Grund der derzeit rückläufigen Entwicklungen in Osteuropa forciert PORR die bereits 2009 eingeleitete strategische Kooperation mit dem türkischen Bauunternehmen Renaissance. Das Joint Venture eröffnet PORR neue Märkte im Nahen Osten und Nordafrika, in denen insbesondere eine hohe Nachfrage nach technisch anspruchvollen Bauvorhaben besteht. Mittelfristig soll sich in dieser Region ein ansprechendes Wachstum einstellen.
Presseinformation
1. Halbjahr 2010: PORR mit solider Entwicklung
Befürchteter „Double Dip“ belastet Wirtschaftsklima
Medien
Hier finden Sie alle Materialien zu dieser Presseinformation. Und wenn Sie zusätzliche Fragen haben? Dann kontaktieren Sie uns einfach. Wir freuen uns, Ihnen Antworten zu liefern.