2010 war das dritte Jahr in Folge, in dem die europäische Bauwirtschaft krisenbedingt mit einem Rückgang zu kämpfen hatte. Auch die PORR konnte sich diesem allgemeinen Trend nicht entziehen. Die Produktionsleistung der Gruppe liegt mit EUR 2,8 Mrd. (-1,8%) leicht hinter dem Vorjahr, zeigt sich aber stabiler als der Durchschnitt der Bauwirtschaft (-3,3%). Angesichts diverser Einmaleffekte im Rahmen der Optimierung der künftigen Prozessabläufe sank das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 2010 auf EUR 49,1 Mio.
2010 war für die Bau-Branche ein schwieriges Jahr. Die privaten Investoren hielten sich zurück und die Konjunkturpakete liefen aus. „Trotzdem ist es der PORR gelungen, ihre Auftragsbücher für die nächsten Jahre zu füllen. Dazu haben wir eine umfassende Neustrukturierung der Prozessabläufe eingeleitet. Die „neue“ PORR ist jetzt schlagkräftig und nah beim Kunden. Dies ist wichtig, denn in Zukunft wird nicht der Größte die Nase vorn haben, sondern der Schnellste und Flexibelste“, so Karl-Heinz Strauss Vorstandsvorsitzender der PORR AG.
Die PORR entwickelt sich trotz Krise stabil
Die negativen Effekte der Wirtschaftskrise führten nach 2009 auch im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einem Rückgang der Produktionsleistung. Sie erreichte EUR 2.826,0 Mio. und lag damit nur um 1,8 % oder EUR 51,0 Mio. hinter dem Ergebnis 2009. Die Rückgänge konnten damit deutlich gebremst werden und liegen unter dem Durchschnitt der europäischen Bauwirtschaft. Neben dem generell schwierigen wirtschaftlichen Umfeld hatte insbesondere der Straßenbau mit dem ungewöhnlich früh einsetzenden Winter zu kämpfen. So gingen hier die Bauaktivitäten bereits Mitte des vierten Quartals 2010 wetterbedingt deutlich zurück. Der Auftragsbestand sank im Geschäftsjahr 2010 leicht um 8,8 %. Auf EUR 2.448,9 Mio., die Auftragsbücher sind insgesamt aber weiter gut gefüllt. Das EBIT verringerte sich im Zuge der Optimierung der Prozessabläufe um 23,3 % auf EUR 49,1 Mio.
Neue Organisationsstruktur sichert Wettbewerbsfähigkeit
Künftig setzt die Gruppe auf Heimmärkte (Österreich, Deutschland, Schweiz. Polen), in denen die PORR in voller Leistungsbreite präsent ist, Kernmärkte (CEE/SEE-Region), in denen sich das Unternehmen auf Projekte und einzelne Kompetenzen konzentriert, sowie die internationalen Märkte, welche die PORR bevorzugt im Rahmen ihres Joint Venture mit der türkischen Renaissance-Gruppe bearbeitet. Die Renaissance hat sich als aktiver und verlässlicher Partner erwiesen. Ihr Vorteil sind gute Marktkenntnisse etwa in Russland und der MENA-Region (Middle East & North Africa). Allerdings folgt die Expansion in diese Länder einer klaren Step-by-Step-Strategie, damit das erhöhte Risiko solcher Märkte stets beherrschbar bleibt.
Karl-Heinz Strauss dazu: „Es ist unser Ziel, gut gehende Kernmärkte zu Heimmärkten aufzuwerten. Dies betrifft derzeit eventuell Serbien und Rumänien. Unser Infrastrukturgeschäft mit Tunnel- und Eisenbahnbau sowie Straßen- und Brückenbau bleibt zentral, hinzu kommen die Themen Energie und Umwelt – mit starker Expansionsmöglichkeit ins umliegende Ausland – und der Groß-Generalunternehmer-Bau in bonitätsstarken Märkten. Baunahe Immobilienentwicklungen mit überschaubarem Risiko werden forciert und sichern dem Baukonzern konstant gefüllte Auftragsbücher. Mit unserer neuen Organisationsstruktur sind wir flexibel genug, um rasch auf neue Chancen, reagieren zu können.“
Flache Hierarchien und klare Verantwortlichkeiten
Ein weiterer Schwerpunkt der Reorganisation liegt auf flachen Hierarchien, schnellen Entscheidungswegen sowie ergebnisorientierter Verantwortung. PORR-Vorstandsvorsitzender Strauss bekräftigt: „Das Motto der PORR lautet Dynamik und Wachstum. Unserer Einschätzung nach wird in Zukunft Flexibilität neben Know-how und Servicebereitschaft entscheidend sein. Unsere Auftraggeber und Partner wollen das Gefühl haben, dass wir uns nicht mit uns und unseren internen Abläufen, sondern mit ihnen und ihren Anliegen beschäftigen. Ob beim Management oder der Mannschaft vor Ort auf der Baustelle – Kundennähe muss stets unser besonderes Plus sein.“
Zukunft: Dynamik und Wachstum
Kurzfristig ist noch nicht mit einer Erholung der Märkte zu rechnen. Viel wird auch davon abhängen, in welchem Ausmaß die Budgets der öffentlichen Hand zur Verfügung stehen und geplante Vorhaben auch realisiert werden. Die PORR wird bis zum Herbst ihre konzernweite Restrukturierung abschließen und damit für künftige Anforderungen gut gerüstet sein. Bedeutende Projekte des heurigen Jahres sind das neue Wahrzeichen Belgrads, die Save-Brücke mit ihrem 200 m hohen, zentralen Pylon, der neue Hauptbahnhof Wien, das 220 Mio. Euro Projekt Schnellstraße S2 in Polen sowie das neue Weltstadthaus Peek & Cloppenburg in der Wiener Kärntner Straße. In Summe stehen die Zeichen bei der PORR als klassischem Full-Service Bauunternehmen auf nachhaltigem Wachstum.
Presseinformation
Bilanzpressekonferenz 2011: Die „neue“ PORR macht sich fit für künftiges Wachstum
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