Krems - PORR Solutions, Raiffeisen-Leasing, SIEMENS AG Österreich und VASKO+PARTNER luden am 30. und 31. März 2011 zum ersten Kommunalwirtschaftsforum nach Krems ins Kloster UND. Rund 200 Teilnehmer - sowohl Bürgermeister als auch Vertreter der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft – folgten der Einladung.
Im Fokus des zweitägigen Forums standen Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen zur Bewältigung der kommunalen Aufgaben trotz zunehmender Finanzknappheit. Zentrale Fragen der Kompetenzverteilung, der Infrastrukturentwicklung, der Energieplanung sowie der Umwelt- und Sozialverträglichkeit wurden intensiv beleuchtet.
Namhafte international renommierte ReferentInnen diskutierten Themen der öffentlichen Hand rund um den Ausbau der kommunalen Infrastruktur und präsentierten darüber hinaus ihre Erfahrungen anhand von Best-Practice Beispielen.
Das Kommunalwirtschaftsforum wurde am Mittwoch, den 30. März von Moderator und ORF Nachrichten-Sprecher Gerald Groß professionell und eloquent eröffnet. Nach einleitenden Worten von Dipl.-Ing. Wolfgang Vasko, Geschäftsführer von VASKO+PARTNER sowie Grußworten von LAbg. Ingeborg Rinke, der engagierten Bürgermeisterin von Krems, erfolgte die erste Keynote unter dem Motto "Partnerschaft mit Zukunft - ohne Partnerschaft keine Zukunft" von O.Univ.-Prof. Dr. Christoph Badelt, Rektor der Wirtschaftsuniversität Wien. "Spezifische Problemstellungen brauchen spezifische institutionelle Designs. Der tragende Gedanke ist aber stets die Partnerschaft zwischen öffentlichen und privaten Institutionen.", so Badelt. Das Investitionsklima der Gemeinden in Österreich wurde danach von Mag. Peter Biwald, KDZ - Zentrum für Verwaltungsforschung Wien, detailliert präsentiert.
Die darauf folgenden Redner stellten übergeordnete Rahmenbedingungen in den Fokus ihrer Betrachtungen. Univ.-Prof. Dr. Rainer Münz vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) setzte sich mit der demographischen Entwicklung Österreichs auseinander. Sein Fazit: "Österreich ergraut, wird bunter und städtischer". Dr. Elisabeth Dearing vom Rechnungshof in Wien erläuterte, warum die Verwaltungsreform neue Rahmenbedingungen setzt. Eine wirkungsorientierte Steuerung bedingt u.a. einen verstärkten Dialog zwischen Politik und Verwaltung, eine neue Fehlerkultur, Offenheit für Neues sowie das Lernen von anderen. Dr. Martin Huber, Landesgeschäftsführer des Salzburger Gemeindeverbandes definierte in seinem Vortrag "Mehr Licht als Schatten? Ausgewählte Rechtsfragen der interkommunalen Zusammenarbeit in Europa" folgende Punkte: Am Anfang sollten bei Projekten nicht nur die Ziele, sondern auch die Umsetzungsschritte geklärt und der partnerschaftliche Gedanke immer im Vordergrund stehen bzw. sollten Strukturen belastbar, jedoch nicht starr sein.
Am Nachmittag standen Inputs zum Themenbereich "Ausgliederung und ihre Folgen" im Zentrum der Diskussionen. Dr. Franz Sturm, Leiter der Gemeindeabteilung im Amt der Kärntner Landesregierung berichtete über kritische Aspekte von Partnerschaftsmodellen. Danach erläuterte Ing. Dr. Franz Danler, LL.M., MBA, Geschäftsführer der Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG das Thema Ausgliederungen in Tirol am Beispiel der Immobilientochter IIG. Seinem Vortrag folgte durch Bgm. LAbg. a.D. Rudolf Friewald ein Bericht über das Erfolgsbeispiel der Marktgemeinde Michelhausen, NÖ. Zentrales Thema dabei waren kommunale Entwicklungskonzepte im ländlichen Raum sowie Arbeitsplatzbeschaffung und -erhaltung.
In einem parallel abgehaltenem Workshop zum Thema "Smart Cities and Regions" wurden u.a. passende Förderinstrumente in Österreich sowie Innovationsansätze für Städte und Regionen unter der Moderation von Mag. Michael Zimper, dem Geschäftsführer des Österreichischen Kommunalverlages, diskutiert.
Im Vortragsblock "Umgesetzte Beispiele und ihre Wirkungen für Folgeprojekte" beleuchtete Mag. Wolfgang Bartsch, Magistratsabt. 5 der Stadt Wien das innovative Umsetzungsmodell des Bildungscampus Gertrude Fröhlich-Sandner. Ihm folgte ein Bericht über das EU-prämierte kommunale Lebenszyklusmodell der FH St. Pölten durch Bgm. Mag. Matthias Stadler. Dr. Stefan Reimoser, Director Turner & Townsend GmbH, München, referierte anschließend über internationale Erfahrungen im Zusammenhang mit erfolgreichen Betreibermodellen bei kommunalen Einrichtungen.
Der letzte Teil des ersten Konferenztages fokussierte den Themenbereich "Lebenszyklus, Kontrolle und Beihilfen". Dr. Stephan Heid der Wiener Heid Schiefer Rechtsanwälte und Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Arnold Tautschnig vom Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften der Universität Innsbruck beschäftigten sich in ihren Vorträgen mit der gesamtheitlichen Betrachtung durch das Lebenszyklusmodell und daraus resultierende Vorteile. MMMag. Barbara Egger-Russer von der Innsbrucker Rechtsanwaltskanzlei Greiter, Pegger, Kofler & Partner setzte sich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Gestaltung und Kontrolle von Kommunalprojekten auseinander. Und Univ.-Prof. Dr. Arno Kahl vom Institut für öffentliches Recht, Staats- und Verwaltungslehre der Universität Innsbruck referierte über optimale Förderungen bei rückläufigen Förderquoten.
Danach hatten die Teilnehmer des Kommunalwirtschaftsforums die Möglichkeit an einer Führung durch die Donauuniversität oder durch das Karikaturmuseum Krems teilzunehmen.
Gesellschaftlicher Höhepunkt des ersten Tages war das Galadiner von Toni Mörwald im Kirchenschiff des Kloster UND, das von Mag. Johannes Karner, Geschäftsführer der PORR Solutions eröffnet wurde. In seiner Ansprache bedankte er sich bei allen Sponsoren und Partnern und betonte die ausgezeichnete Zusammenarbeit der vier Hauptinitiatoren, die dieses Forum erst ermöglichte. Ein weiteres Highlight des Abends war der Auftritt von Susanne Pöchacker und Helmut Schuster mit ihrem Improvisationstheater. Die Teilnehmer ließen den Abend mit interessanten Gesprächen in entspannter Atmosphäre ausklingen. Die Begrüßung am 31. März 2011 übernahm Prof. Mag. Josef Kolarz-Lakenbacher der Siemens AG Österreich. Danach folgte eine angeregte Podiumsdiskussion unter der Moderation von Mag. Michael Zimper, der gleichzeitig zum Thema "Wirtschaftsmotor Kommune" Stellung nahm. Die Gesprächspartner Mag. Martin Fassl von ecoplus, Mag. Fritz Kittel vom Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, Senatsrat Dipl.-Ing. Werner Schuster von der Wiener Stadtbaudirektion, Dipl. Ing. Theresia Vogel, Geschäftsführerin Klima- und Energiefonds Wien, sowie Rupert Winter, Bürgermeister von Altenmarkt im Pongau diskutierten anhand ihrer Best-Practice Beispiele über die Zukunft von Gemeindeinvestitionen und mögliche Potenziale und Lösungen.
Der zweite Block beinhaltete eine wirtschaftspolitische und steuerrechtliche Betrachtung. Als erster Redner nahm Univ.-Prof. Dr. Markus Achatz, Partner von Leitner + Leitner GmbH & Co KG in Linz Stellung zu steuerrechtlichen Aspekten von privatrechtlichen Modellen für die öffentliche Hand. Mag. Franz Wolfbeißer der RPW Wirtschaftstreuhand GmbH in Krems hob die Gestaltung von budgetschonenden Modellen und Partnerschaften hervor. Über PPP's zur effizienten Abwicklung von Infrastrukturprojekten berichtete Mag. Dr. Annemarie Mille von der Österreichische Wirtschaftskammer.
Welche Werte braucht die Wirtschaft heute? Diese Fragestellung beleuchte Prälat KR Mag. Maximilian Fürnsinn, Probst des Augustiner-Chorherrenstifts in Herzogenburg in seinem Referat. Er postulierte eine Wertekultur der Zukunft, die den Prinzipien Nachhaltigkeit, Solidarität, Respekt und Menschenwürde, Fairness, Gerechtigkeit statt Verrechtlichung, Recht auf Arbeit und Offenheit folgen soll. Für ihn stellt immer der Mensch den Maßstab allen Handelns dar.
Bei der Abschlusspodiumsdiskussion wurde von den Teilnehmern Mag. Peter Engert, Sprecher der Geschäftsführung der Raiffeisen-Leasing GmbH, Gerhard Mock, Bürgermeister von St. Veit a.d. Glan, Bgm. Helmut Mödlhammer, Präsident des Österreichischen Gemeindebundes, LAbg. Ingeborg Rinke, Bügermeisterin von Krems, Ing. Josef Stadlinger, Head of Division Building Technologies CEE der Siemens AG Österreich, Ing. Karl-Heinz Strauss, Vorstandsvorsitzender der Allgemeine Baugesellschaft - A. PORR AG und Dipl.-Ing. Wolfgang Vasko, Geschäftsführer von VASKO+PARTNER INGENIEURE, Ziviltechniker für Bauwesen und Verfahrenstechnik GesmbH das Thema "Partnerschaft mit Zukunft" aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und die Wichtigkeit von Kooperationen zur Bewältigung anstehender kommunaler Herausforderungen hervorgehoben. In seinem Resümee betonte Mag. Peter Engert den erfolgreichen Verlauf des ersten Kommunalwirtschaftsforum und verwies in seinem Ausblick auf die geplante Fortsetzung dieser Veranstaltungsreihe im März 2012.
Die Nachberichterstattung finden Sie auch unter:
www.kommunalwirtschaftsforum.at
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