„Die überwältigende Mehrheit der rund 32.000 Imkerinnen und Imker in Österreich hält Bienen als Nebenerwerb oder als Hobby“, schildert Amir Zouhbi, Head of Real Estate und Bienenverantwortlicher innerhalb der PORR. Darunter befinden sich Privatpersonen genauso wie Unternehmen, die etwas für die Nachhaltigkeit und gegen das Bienensterben tun wollen. „Wir wissen, dass gerade in der Anfangszeit oft Fehleinschätzungen passieren. Deshalb wollen wir unser Know-how aus fünf Jahren bee@PORR weitergeben.“
Denn die PORR ist nicht nur Expertin in allen Bereichen rund um den Bau. Seit 2017 gibt sie im Rahmen ihrer Initiative bee@PORR auch Bienen ein Zuhause. 470 Stöcke an knapp 50 Standorten sorgen dafür, dass es ordentlich summt und brummt. Anlässlich des Weltbienentags am 20.5. hat die PORR nun im Monte Laa Park neben ihrem Hauptquartier in Wien einen Bienenlehrpfad mit fünf spannenden Schautafeln errichtet. PORR Arbeiterbiene „Sabiene“ erklärt darauf Kindern aber auch Erwachsenen, wie viele Honigbienen in einem Stock leben, wie das Leben einer Arbeiterin aussieht, und welche Produkte neben Honig noch produziert werden.
Imkern in der Stadt lohnt sich
Tipps und Tricks hat die PORR aber auch für alle, die überlegen, mit dem Imkern zu beginnen. „Das Imkern in der Stadt ist eine lohnende Tätigkeit. Nicht nur, um dem Bienensterben etwas entgegenzusetzen. Bienen fühlen sich in Städten durchaus wohl. An guten Standorten kann man in Wien pro Stock bis zu 40 Kilogramm Honig ernten, vorausgesetzt es gibt ein ausreichendes Blütenangebot“, sagt Zouhbi. Gerade in Städten finden Bienen Futterquellen, die es in manchen ländlichen Gebieten so nicht mehr gibt. „Ein zusätzlicher Benefit ist, dass man beim Imkern den Kopf freibekommt. Am Bienenstock muss man Ruhe ausstrahlen und ist meist hochkonzentriert. Da blendet man 20 bis 30 Minuten lang den ganzen Alltagsstress aus.“ Während sich der Einsatz also lohnt, reicht es aber nicht, Bienenstöcke einfach so oder als Publicity-Gag aufzustellen. Die PORR zeigt, wie es geht.
Die fünf Dos and Don‘ts aus fünf Jahren bee@PORR
Tipp 1: Genügend Platz bieten. „Viele meinen, ein zwei mal zwei Meter großer Balkon reicht. Dem ist nicht so: Bienen und Imkerinnen oder Imker brauchen Platz, um sich frei bewegen zu können und dadurch entspannt zu sein“, rät Zouhbi. Zudem ist nicht jeder Ort für einen Bienenstock geeignet. Jedenfalls muss man die jeweiligen gesetzlich festgelegten Abstandsgrenzen zum Nachbar einhalten.
Tipp 2: Zeitaufwand einplanen. „Obwohl sich Honigbienen gut selbst versorgen, brauchen sie zur richtigen Zeit die richtige Betreuung.“ Insgesamt muss man pro Jahr und Volk mit 20 bis 25 Stunden Arbeit rechnen, besonders in der Zeit zwischen April und im Juli. „Als Unternehmen haben wir gelernt, pro Standort im Optimalfall zwei bis drei Mitarbeitende in die Betreuung der Bienen einzubinden“, sagt Zouhbi. „Die Bienenhaltung ist eine Verantwortung, die geteilt werden sollte.“
Tipp 3: Wildblumen setzen. Wer die fleißigen Sammler unterstützen will, sollte Wildblumen pflanzen. Schon kleine Flächen lohnen sich. Denn gezüchtete Blumen bringen oft wenig . „Ein Bienenschutzgarten hat eine Mischung aus vielen Wildblumen, die nicht nur Honigbienen sondern auch anderen wichtigen Insekten wie Hummeln oder Schmetterlingen ein Refugium bieten. Entsprechenden Samen gibt es als Mischungen zu kaufen“, erklärt Zouhbi.
Tipp 4: Digitale Einblicke sammeln. Wer Stöcke in größerer Entfernung hat oder einfach gerne Kontakt mit seinen Bienen hält, für den gibt es digitale Lösungen. Die PORR arbeitet mit BeeAndme zusammen, die Temperatursensoren und Waagen für Bienenstöcke zur Verfügung stellen. Zouhbi: „So kann man jederzeit auf Knopfdruck feststellen, wie sich das Volk entwickelt und daraus ableiten, wie es den Bienen gerade geht: Eine konstante Innentemperatur von 34 Grad Celsius im Stock bedeutet etwa, dass sie gerade brüten – für uns ist es aufregend, zu beobachten, wie sich ein Volk im Jahresverlauf verändert.“
Tipp 5: Rahmenbedingungen klären. „Vieles bedenkt man am Anfang nicht“, sagt Zouhbi. So ist zum Beispiel eine Versicherung unbedingt zu empfehlen und die Eintragung im VIS-System des Bundes ist Pflicht. „Imkern bedeutet auch eine finanzielle Investition; bevor Sie sich dafür entscheiden, wenden Sie sich am besten an einen örtlichen Imkerverein. Dort bekommen Sie alle für den Start die notwendigen Informationen, können sich Tipps von erfahrenen Imkerinnen und Imkern holen oder teure Ausrüstungen wie die Honigschleuder ausborgen“, rät Zouhbi.