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Hochmoselbrücke an der B50, Zeltingen-Rachtig

Daten und Fakten
Firma PORR GmbH & Co. KGaA in Arbeitsgemeinschaft
Auftraggeber Landesbetrieb Mobilität Trier
Stadt/Land Zeltingen-Rachtig - Deutschland
Projektart Brücken
Bauzeit 08.2011 - 10.2018

Oberstes Ziel: minimale Eingriffe in das Landschaftsbild

Für Jahrmillionen durch die Mosel getrennt, sind Eifel und Hunsrück über die 1.704 m lange Hochmoselbrücke seit 2019 verbunden. Sie ist das Herzstück der 25 km langen Bundesstraße B50, die als Teil einer internationalen Straßenachse die Benelux-Staaten mit dem Rhein-Main-Gebiet verbindet und die Fernstraßenlücke zwischen A60 und A61 schließt. Für viele Moseltalgemeinden führt der Hochmoselübergang zu einer deutlichen Verkehrsentlastung. Die schlichte Balkenbrücke verläuft in bis zu 160 m Höhe über dem Talboden. Auch dank der großen Stützweiten von 105 bis 210 m und der schlanken, taillierten Pfeiler beeinträchtigt sie die Sicht durch das idyllische Moseltal nur wenig.

Hochmoselbrücke ist ein Meilenstein in der PORR Firmengeschichte

In ARGE mit SEH Engineering hatte der Standort Berlin den Auftrag für dieses Megaprojekt erhalten. Während SEH für die 32.000 t schwere, stählerne Balkenkonstruktion verantwortlich war, errichtete die PORR die bis 150 m hohen Pfeiler sowie die Unterbauten und führte darüber hinaus den Spezialtiefbau für die Baugruben und Böschungssicherungen durch. Zum Zeitpunkt des Baustarts im Jahr 2011 war die Hochmoselbrücke Europas größtes Brückenbauvorhaben.

Höchste Ansprüche an Konstruktion und Bauausführung

Die Hochmoselbrücke ruht auf insgesamt 10 Stahlbetonpfeilern mit Höhen zwischen 150 und 20 m, die auf mehr als 100 Bohrpfählen bis 50 m tief gegründet sind. Aufgrund der besonderen Geologie im Steilhang mussten diese zusätzlich verdübelt werden. Die Stahlbetonpfeiler verfügen über einen einzelligen Rechteckhohlquerschnitt und Wandstärken zwischen 30 und 60 cm. In Längsrichtung weisen sie eine konische Form, in Querrichtung eine starke Taillierung auf. Der einteilige Überbau wurde über 11 Felder als stählerne Balkenbrücke mit orthotroper Fahrbahnplatte ausgeführt. In Abhängigkeit der Stützweiten verändert sich die Konstruktionshöhe und erreicht in Achse 4 bei 7,78 m ihr Maximum.

Aufgrund der Form, der Höhe, der Gründungsparameter und der Massenverteilung legte die PORR bei diesem Projekt besonderes Augenmerk auf den Lastfall der wirbelerregten Querschwingungen: Pfeilermodelle wurden im Windkanal getestet, Untersuchungen zur Verminderung dieser Kräfte durchgeführt, Maßnahmen zu ihrer Vermeidung entwickelt und die Ergebnisse schließlich erfolgreich in die Praxis umgesetzt.