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Sanierung Altlast N68 Dachpappenfabrik Krinninger

Daten und Fakten
Firma PORR Umwelttechnik GmbH
Auftraggeber Brunn N68 Sanierungs GmbH
Stadt/Land Brunn/Gebirge - Österreich
Projektart Altlastensanierung
Bauzeit 11.2014 - 09.2015

Fachgerechte Räumung und Entsorgung.

Die Altlast N68 Dachpappenfabrik Krinninger in Brunn am Gebirge befand sich auf dem Gelände der ehemaligen Brunner Glasfabrik bzw. der zuvor dort tätigen, 1888 gegründeten Ersten Brunner Dachpappen Fabrik Julius Krinninger u. Comp. Deren Betrieb war um 1940 eingestellt und später durch eine Erweiterung der Brunner Glasfabrik überbaut worden. Beim Rückbau der Brunner Glasfabrik hatte man im Zuge von umwelttechnischen Untersuchungen sanierungsbedürftige Kontaminationen des Bodens und des Grundwassers festgestellt, die im Wesentlichen durch Rückstände der Teerverarbeitung – polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe/PAK und aliphatische Kohlenwasserstoffe – verursacht waren.

Nach Aufnahme in den Verdachtsflächenkataster und weiterführenden Untersuchungen war der Standort als Altlast ausgewiesen und im Mai 2012 in den Altlastenkataster eingetragen worden. Die von den Eigentümern der betroffenen Grundstücke – der Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group und der Pilkington Austria GmbH – gegründete Brunn N68 Sanierungs GmbH beauftragte die PORR mit der Sanierung.

Der Auftrag umfasste die Räumung und fachgerechte Entsorgung der kontaminierten Untergrundschichten im Schutz einer Baugrubensicherung (Spundwand) mit Grundwasserhaltung und Grundwasserreinigung. Beim unmittelbaren Zugang zum zentralen Sanierungsbereich wurde eine Schwarz-Weiß-Anlage eingesetzt und innerhalb des Aushubbereichs eine offene Wasserhaltung eingerichtet. Das Grundwasser wurde mit Pumpen und über mobile Leitungen aus dem Aushubbereich entfernt und einer Aufbereitungsanlage zugeführt.

Dort wurde es zunächst über ein Absetzbecken geführt, über eine Aktivkohlefilteranlage gereinigt und unter Einhaltung der Grenzwerte der Allgemeinen Abwasseremissionsverordnung AAEV – für PAK-15 wurde mit 100 μg/l ein zusätzlicher Grenzwert festgelegt – in den kanalisierten Vorfluter eingeleitet. Zeitgleich mit der Sanierung wurden im Untergrund noch vorhandene alte Bauteile und Fundamente der ehemaligen Dachpappenfabrik abgebrochen und entfernt. Das nicht kontaminierte Abbruchmaterial wurde mittels einer Recyclinganlage vor Ort so aufbereitet, dass es der Güteklasse II gemäß Richtlinie für Recycling-Baustoffe des Österreichischen Baustoff Recycling Verbandes entspricht. Das gebrochene Material wurde im Baustellenbereich, außerhalb des Grundwasserschwankungsbereichs, als Baustoff eingebaut. Das für die Wiederverfüllung herangezogene Material wurde vor seinem Einbau durch chemische Analysen repräsentativ beprobt und überprüft. Die Schüttungen wurden lagenweise hergestellt und mit geeignetem Gerät verdichtet.