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A 100 Los 6, 16. Bauabschnitt, Berlin

Daten und Fakten
Firma PORR GmbH & Co. KGaA, PORR Spezialtiefbau GmbH
Auftraggeber Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Nordost
Stadt/Land Berlin - Deutschland
Projektart Ingenieurbau
Bauzeit 05.2021 - 12.2023

Entlastung des Berliner Südostens vom Durchgangsverkehr

Für die Verlängerung der Berliner Stadtauto-bahn BAB 100 baut der Ingenieurbau in ARGE mit dem PORR Spezialtiefbau bis 2024 das letzte Trassenstück des 16. Bauabschnitts: einen 225 m langen Straßentrog sowie die Eisenbahnüber-führung Ringbahn. Die Baumaßnahme beginnt am Autobahndreieck Neukölln und endet an der Anschlussstelle Treptower Park. Sie wird die östlichen Bezirke besser an den Stadtring sowie an die A 113 und den Flughafen Berlin-Brandenburg anbinden.

Trogbau mit Unterwasserbetonsohle
Die Ausführung des Straßentrogs in Tieflage ist eine wichtige Maßnahme, um die Lärmbelastung zu reduzieren. Wegen des hohen Grundwasserstands in Berlin und der schwierigen Bodenverhältnisse erfordert sie aber auch umfassende Kompetenz im Spezialtiefbau – ein Fall für die Expertenteams der PORR, die über Fachkenntnisse entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau verfügen.

Da die Trogblöcke in mehreren Bereichen unter dem Grundwasserspiegel liegen, mussten die Baugruben mit einer horizontalen Unterwasser-betonsohle wasserdicht ausgeführt werden. Für die seitliche Absicherung und Rückverankerung kamen 9.800 m3 Schlitzwände mit einer Stärke von bis zu 1,40 m und einer Höhe von bis zu 30 m, 7.100 m Verpressanker sowie 10.300 m Zugpfähle zum Einsatz. Nicht nur die eigentliche Ingenieursaufgabe, sondern auch die Baustelleneinrichtung sowie der Aushub und Abtransport von mehr als 80.000 m3 Erde waren aufgrund der Innenstadtlage mit dichter Bebauung und hohem Verkehrsaufkommen extrem herausfordernd.

 

Kurvige Trasse erfordert schiefwinkliges Brückenbauwerk
Das Kreuzungsbauwerk über die Ringbahn am Treptower Park wird als schiefwinklige integrale Brücke mit einem außergewöhnlich spitzen Kreuzungswinkel von 35 gon hergestellt. Die enormen Spannungskräfte in den Eckbereichen müssen durch Bewehrungsgrade von mehr als 480 kg/m³ und Betongüten C50/60 aufgenommen werden. Die Schlitzwände, die gleichzeitig als Gründung fungieren, sind 1,40 m stark und 26,5 m tief. Die einzelnen Bewehrungskörbe wiegen bis zu 55 t.

Terminsicherheit dank BIM und LEAN Construction
Inklusive Ausbau und Gleisbau musste das Kreuzungsbauwerk zwingend innerhalb von 5 Monaten bis zur Sperrpause im November 2022 fertiggestellt werden. Dank des kombinierten Einsatzes von BIM und LEAN Construction sowie einer konzentrierten und fokussierten Teamleistung konnte der ambitionierte Terminplan eingehalten werden. Mit der Herstellung der Schlitzwände für die Gründung des Brückentragwerks wurde im Mai 2022 ein wichtiger Meilenstein erreicht. Die termingerechte Betonage mit insgesamt 2.200 m3 Beton erfolgte Ende Juli innerhalb von 24 Stunden nach intensiven 7 Wochen Vorbereitung.